Ortsfreundschaft mit Újhartyán
Seit 2016 besteht eine offizielle kommunale Freundschaft der Gemeinde Tapfheim mit der ungarischen Stadt Ujhartyan, die etwa 45 km südöstlich der ungarischen Hauptstadt Budapest liegt. Die Kleinstadt mit etwa 2.800 Einwohnern hat enge historische Verknüpfungen zu unserer Gemeinde.
Ujhartyan erlebt seit geraumer Zeit einen wirtschaftlichen Aufschwung, der sich auch durch eine rege Bautätigkeit seit den 1990er Jahren auszeichnet. Dabei steht der Aufbau der Infrastruktur, eines Industrieparks, sowie kulturelle Einrichtungen im Zentrum. Aufgrund historischer Verbindungen zu Süddeutschland besitzt Ujhartyan unter anderem einen deutschen Kindergarten und eine deutsche Grundschule.
Auch deutschstämmige Traditionen, Musik und Feste sind in Ujhartyan verbreitet und werden als Teil der Identität gepflegt. Beispielsweise gibt es eine Fronleichnamsprozession, ein Bürgerfest und einen Schwabenball.
Daten zur Ortsfreundschaft
Wer an die Gemeinde Tapfheim und an Tapfheimer denkt, der denkt vermutlich an unsere ruhige Gegend in Bayerisch-Schwaben und nicht an große Auswanderungswellen. Allerdings waren Tapfheim und Donaumünster die Heimatorte von Siedlern, die mithalfen etwa ab 1760 die ungarische Ortschaft Ujhartyan neu zu besiedeln.
Beide Orte werden übrigens nicht nur durch die Geschichte verbunden, sondern auch durch die Donau, die in relativer Nähe an beiden Orten vorbei fließt (wobei die Donau in Ungarn natürlich um ein Vielfaches breiter ist).
Tapfheim, unsere Heimatgemeinde liegt in etwa zwischen Augsburg, Ingolstadt und Ulm. In unseren Gemeinde leben ca. 4000 Einwohner. Ujhartyan liegt 45 km südöstlich der ungarischen Hauptstadt Budapest in der Ungarischen Tiefebene. Die Kleinstadt besitzt knapp 2.800 Einwohner.
Seit ca. 2012 gibt es eine inoffizielle Freundschaft zwischen der Gemeinde Tapfheim und Ujhartyan, verbunden mit gegenseitigen Besuchen...
... die schließlich, 2016 in einem gemeinsamen Freundschaftsvertrag zwischen Tapfheim und Ujhartyan mündete.
Lage
Die Gemeinde Tapfheim und die Stadt Ujhartyan sind ca. 870 Kilometer entfernt. Da beide Kommunen an der Donau liegen, sind die Siedler, die 1760 nach Ujhartyan zogen, mit sogenannten ‚Ulmer Schachteln‘, kleinen Transportschiffen, an ihr Ziel gekommen.
Heutzutage nutzt man natürlich eher Autobahnen, die mal mehr mal weniger die Donau berühren. Und dadurch, dass Ujhartyan relativ nah an dem Verkehrsknoten Budapest liegt (etwa 45 Kilometer südöstlich), ist die Anfahrt per PKW relativ leicht.
Regionale Sehenswürdigkeiten
Ein Besuch Ujhartyans bietet eine Menge Möglichkeiten. Neben den örtlichen Gegebenheiten bietet die Landschaft rund und um Ujhartyan etliche Besuchsziele. Hier wollen wir natürlich nur ein paar wenige nennen.
Das bedeutendste Ziel ist hier die ungarische Hauptstadt Budapest, die nur 45 Kilometer entfernt und mit ihren Sehenswürdigkeiten, ihrer Geschichte und ihrem städtischen Flair natürlich bei dieser kurzen Aufzählung dabei sein muss.
Direkt neben Budapest und nur etwas weiter von Ujhartyan entfernt befindet sich Gödöllö mit dem berühmten Sisi-Schloss (in Ungarn auch unter ‚Grassalkovich-Schloss‘ bekannt), dem größten ungarischen Barockschloss.
Ebenfalls erreichbar liegt der Kiskunsági-Nationalpark, südlich von Ujhartyan, der seine Besucher mit wundervollen Landschaften, Museen und Touren verzaubert.
Deutlich weiter weg ist der Balaton (oder Plattensee). Aber sein Ostufer liegt immer noch im Bereich einer Tagesreise.
Lokale Sehenswürdigkeiten
Wer sich für Ujhartyan direkt interessiert, kann auch dort viele Sehenswürdgkeiten besuchen, so den 2013 gebauten Grassalkovitch-Platz, das Heimatmuseum, die 1776 gebaute Barockkirche Sankt Barbara oder das Besucherzentrum, in dem viele städtische Veranstaltungen stattfinden.
Aufgrund von Ujhartyans Geschichte gibt es in der Kleinstadt einen sehr aktiven historischen Verein, der sowohl die ungarische und auch die deutsche Seite zeigt, ihr Zusammenwachsen und damit auch etliche deutschstämmige Traditionen, Musik und Feste, die als Teil der Ujhatyaner Identität gepflegt werden
Geographische und historische Grundlagen
Ujhartyan liegt 45 km südöstlich der ungarischen Hauptstadt Budapest und damit in ihrem direktem Einflussbereich.
Ujhartyan befindet in direkter Nähe zur Donau (die aber um ein vielfaches größer ist als ‚unsere‘ Donau) und ist auch Teil der Großen Ungarischen Tiefebene, die sich über Teile Ungarns, Kroatiens, Serbiens, Rumäniens und der Ukraine erstreckt. Hierbei handelt es sich um ein waldarmes Tiefland mit kontinentalem Klima, also kalten Wintern und warmen Sommern. Ein anderer, wohl bekannterer, Name für diese Gegend ist ‚Pustza‘.
Etliche Volksgruppen und Landesherren haben in der Geschichte in Ungarn gelebt, etwa bekannte Reitervölker wie die Hunnen zur Zeit der Römer. Später wurde das Gebiet von den Osmanen besetzt, danach von den österreichischen Habsburgern, die die spärlich bewohnte Region neu besiedelten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Ungarn in sowjetischen Einflussbereich. Seit 2004 ist das Land Teil der Europäischen Union.
Ujhartyan wurde 1276 das erste Mal schriftlich erwähnt, wurde aber während der Eroberung Ungarns durch die Osmanen zerstört. Von diesem ‚ersten Ujhartyan‘ ist heute kaum etwas erhalten.
Nachdem das Gebiet habsburgerisch geworden war, wurde es ab etwa 1760 neu besiedelt, auch mit deutschen, beziehungsweise schwäbischen Siedlern, die mitunter auch aus Tapfheim und Donaumünster stammten. Wobei diese Siedler etliche Traditionen und auch ihre Religion aus unserer Region mitbrachten.