Neue Mitte in Tapfheim - Entwicklung des Grundstücks Höslerstr. 1: Aktueller Sachstand

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Tapfheim,

Ende 2019 konnte die Gemeinde Tapfheim das Grundstück in der Höslerstr. 1 – das Gelände der ehemaligen Schreinerei Thanheiser – von der Fa. Finstral kaufen. Seitdem beschäftigen sich der Gemeinderat, der Bürgermeister und die Verwaltung intensiv mit der Aktivierung dieses strategisch wichtigen Grundstücks für die Ortsentwicklung.

Nach fast 5 Jahren intensiver Arbeit freue ich mich, dass vor kurzem der Verkauf einer Teilfläche des Grundstücks von 6.500 m² an die Kimmerle-Gruppe in Dillingen beurkundet wurde. Nach intensiven Verhandlungen mit Herrn Kimmerle konnte die Gemeinde Tapfheim erwirken, dass die Bebauung zweistöckig erfolgt. Somit wird die vorhandene Fläche platzsparend optimal ausgenutzt.

Das Gebäude wird im Erdgeschoss einen Edeka-Markt mit einer Verkaufsfläche von 1.200 m² und einem Angebot von 16.000 Artikeln erhalten. Hier können auch die Produkte regionaler sowie ortsansässiger Anbieter Platz finden. Weiter ist ein Backshop mit kleinem Café vorgesehen, beides könnte ein regionaler Bäcker betreiben.

Edeka hat im Vorfeld eine Marktanalyse durchgeführt, ob ein eigener Markt in Tapfheim wirtschaftlich geführt werden kann. Das Ergebnis war positiv. Die Verkaufszahlen des Netto-Marktes wurden dabei explizit berücksichtigt.

Momentan ist es so, dass ein großer Anteil der Kaufkraft in die umliegenden Gemeinden und Städte abfließt. Dieser Umsatz kann mit dem zusätzlichen Angebot des Edeka-Markts nach Tapfheim zurückgeholt werden. Der Netto-Markt soll ausdrücklich nicht verdrängt werden. Im Gegenteil: Es ist davon auszugehen, dass Netto durch die Ansiedlung des Edeka-Marktes in der Nachbarschaft profitieren wird. So wie es uns viele andere Gemeinden vormachen – Vollsortimenter und Discounter nebeneinander. Der Edeka soll von einem selbständigen Kaufmann geführt werden, so dass die Gewerbesteuer in Tapfheim bleibt.

Das Obergeschoss ist über einen Aufzug barrierefrei erreichbar. Hier werden Räume für betreutes Wohnen, eine Facharzt-Praxis und weitere medizinische Einrichtungen vorgesehen. Wir stehen dazu bereits in intensivem Kontakt mit entsprechenden Interessenten und Herrn Kimmerle.

Es werden einige Wohnungen für unsere Tapfheimer Senioren geschaffen, die von einem namhaften Betreiber betreut werden. Betreuungs- und Pflegeleistungen können ganz nach Bedarf hinzugebucht werden, je nach Gesundheitszustand. Dieses betreute Mehrgenerationenwohnen ist der zukunftsweisende Weg für unsere Senioren. Sie können möglichst lange in Tapfheim eigenständig mitten im Ortszentrum wohnen, haben kurze Wege zum Hausarzt, zum Bahnhof, zur Bushaltestelle und zu den wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten. Und erhalten gleichzeitig die ganz spezielle Hilfe, die sie benötigen.

Der Gemeinderat und ich freuen uns sehr, mit diesem Projekt zum einen die Lebensmittelversorgung für unsere über 4.200 Einwohner langfristig sichern zu können. Gleichzeitig bietet sich die Chance für Ärzte und Gesundheitsberufe, sich in modernen, barrierefreien Praxisräumen in direkter Nachbar-schaft zu unserer Hausarztpraxis ansiedeln zu können.

Dieser erste Bauabschnitt auf der 6.500 m² Teilfläche des Grundstück Höslerstraße 1 soll möglichst bald umgesetzt werden. Momentan arbeitet die Verwaltung an der Aufstellung eines Bebauungsplans. Ein Einzelhandelsgutachten und ein Schallschutzgutachten sind in Arbeit. Sobald alle Einzelheiten mit den verschiedenen Behörden abgeklärt sind und die Ergebnisse der notwendigen Gutachten vorliegen, wird der Bebauungsplan im Gemeinderat vorgestellt und die erforderliche öffentliche Auslage und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange durchgeführt.

Die Restfläche des Grundstücks bleibt vorerst im Eigentum der Gemeinde. Hier können in einem zweiten Bauabschnitt weitere Flächen für z. B. betreutes Wohnen oder eine Apotheke geschaffen werden. Auch die Errichtung eines Seniorenwohnheims wäre hier möglich. Allerdings habe ich in den vergangenen beiden Jahren seit meinem Amtsantritt rund 20 Gespräche mit namhaften, regionalen Betreibern sowie mit zuständigen Behörden geführt. Ich habe die klare Aussage erhalten, dass für unsere betagten Bürgerinnen und Bürger Seniorenwohnheime in der nahen Umgebung wie Donauwörth, Höchstädt, Bissingen, Rain zur Verfügung stehen. Neue Häuser werden aktuell nicht mehr gebaut. Die Pflege ist angesichts der hohen Kosten, insbesondere für das Personal, sowie des Personalmangels in einer Umbruchphase. Es wurde einhellig vermittelt, dass die Zukunft im Ausbau von Betreutem Wohnen liegt, da Seniorinnen und Senioren nicht nur reine Pflegeangebote, sondern schon viel früher Hilfe im Alltag benötigen. Und das haben wir in einem ersten Schritt mit dem 1. Bauabschnitt bereits begonnen. Eine Erweiterung auf der restlichen Fläche könnte durchaus in Frage kommen, worüber sich der Gemeinderat auch wieder konstruktiv austauschen wird.

Auch mit Netto stand und stehe ich in Kontakt. Prinzipiell wurde Interesse an einer Modernisierung des Markts in Tapfheim geäußert. Eine mögliche Erweiterung könnte man sich grundsätzlich vorstellen, konkrete Planungen seitens des Eigentümers, der dem Umbau zustimmen und ihn beauftragen müsste, gibt es aktuell noch nicht.

Ich freue mich, mit diesem Projekt das Bestmögliche für unsere Großgemeinde erreicht zu haben und werde dies zusammen mit dem Gemeinderat und der Verwaltung auch weiterhin für die verbleibende Fläche verfolgen.

Ihr 1. Bürgermeister Marcus Späth